Mit viel Bewegung fit in den Frühling

Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang. Wer Kinder auf Schulhöfen, in Sporthallen oder auf Spielplätzen beobachtet, wundert sich, mit welcher Energie und Ausdauer Kinder sich bewegen, wenn man sie nur lässt! Dieser natürliche Bewegungsdrang geht vielen Menschen mit zunehmendem Alter verloren. Laut EMNID-Umfrage im Jahre 2004 wird „Sitzen“ in Deutschland groß geschrieben: „Zwei Drittel aller Befragten üben fast keinen Sport aus“. Während sich die neuzeitlichen Naturvölker im Schnitt täglich zwischen neun (Frauen) und fünfzehn (Männer) Kilometer bewegten, kommt der heutige Schreibtischmensch im Schnitt auf 300 – 700 Meter. Dazu kommt eine ungesunde, viel zu kalorienreiche Ernährung. Das hat Folgen: Der Preis dieses falsch verstandenen Wohlstands ist die Zunahme von Zivilisationskrankheiten: Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Schlaganfall, Herzinfarkt, Krebs. So müsste eigentlich auf dem Rezept des Hausarztes am häufigsten statt vieler Medikamente nur „Bewegung“ stehen: 5 bis 7 mal in der Woche, 30 bis 45 Minuten. Dieses „Rezept für Bewegung“ stellt Ihnen kostengünstig und nebenwirkungsarm ein hohes Lebensalter bei physischem und psychischem Wohlbefinden in Aussicht!

Doch welcher Sport ist nun der richtige? Diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten. Wichtig ist, dass man sich eine Sportart aussucht, die auch Spaß macht. Das ist für den einen Wassersport, den anderen Tanzen oder Wandern. Auf keinen Fall sollte man sich zu einer Sportart zwingen. Das hält man meistens nur wenige Wochen durch und endet im Frust. Vor dem Beginn einer sportlichen Betätigung sollten Sie auf jeden Fall Ihren Hausarzt aufsuchen und sich untersuchen und beraten lassen. Ohnehin steht Ihnen ab dem vollendeten 35. Lebensjahr ein Gesundheits-Checkup zu, der von den Krankenkassen alle drei Jahre bezahlt wird.  Besonders geeignet zum Erhalt der Gesundheit sind Ausdauersportarten. Wer Probleme mit Hüft- oder Kniegelenken hat, sollte sich eher für eine Wassersportart (z. B.Wassergymnastik, Aqua-Jogging) oder Radfahren entscheiden. Aber auch Kraftsportarten, z. B. mit Geräten in einem Fitness-(besser Gesundheits-)Center können geeignet sein. Das Ziel ist dabei ganz sicher nicht Body-Building.

Viele internationale Studien haben inzwischen den Beweis erbracht: Regelmäßige sportliche Bewegung führt nicht nur zu körperlichem und seelischem Wohlbefinden („Wellness“), sondern lässt auch das lebensverkürzende Drohpotenzial der  oben aufgeführten Zivilisationskrankheiten dahinschmelzen.

„Fit in den Frühling“ heißt dann auch „Fit bis ins hohe Lebensalter“!

Dr. Thomas Suermann