Prof. Dr. Luise Poustka informiert zum Thema „Long Covid bei Kindern“
Prof. Dr. Luise Poustka, Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Göttingen hat in der vergangenen Woche den Vorstand der Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachen e.V. zum Thema „Long Covid bei Kindern“ für die Gesundheitsregion Südniedersachsen informiert
Dort fasst Prof. Poustka die aktuellen Forschungsergebnisse zu Long-Covid bei Kindern und Jugendlichen zusammen.
Auf einen Blick:
👉Bisher kaum systematische Studien zu Long-Covid für die Altersgruppe
👉Kontrollierte Studien zeigen bisher eine Häufigkeit von ca. 2-4 %
👉Wichtig ist, dass man Post-Covid Symptome von den Nachwirkungen anderer Infekte unterscheidet
👉Häufigste Symptome: Müdigkeit/Fatigue, Schlafstörungen, Husten, Kopfschmerzen, Myalgien (Muskelschmerzen), Konzentrationsstörungen, Geruchs- und Geschmacksverlust
👉Keine kausale Therapie verfügbar, das therapeutische Vorgehen ist daher symptomzentriert. Physio-, Ergo- oder Psychotherapie können dabei sinnvoll sein.
👉Auch Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen aufgrund pandemiebedingter Restriktionen sollten als Teil von Long-Covid betrachtet werden.
👉Vorstellungen wegen schwerer depressiver Episoden, Angststörungen, Essstörungen und Suizidalen Krisen nehmen derzeit massiv zu. Der Schweregrad der Psychopathologie wird von Kinder- und Jugendpsychiatern europaweit als deutlich erhöht gegenüber der Zeit vor der Pandemie angegeben.
👉Metaanalysen zeigen, dass der Folgen von Isolation noch 9 Jahre später beobachtbar sein können.
Frau Prof. Poustka weist darauf hin, dass auch psychiatrische Symptome aufgrund Pandemie-bedingter Restriktionen und der damit verbundenen Belastung zu langfristigen Problemen führen können.
Sollten Sie bei Ihren Kindern Depressionen, Ängste oder andere Veränderungen in Verhalten und Stimmung wahrnehmen, die Ihnen Sorgen machen, können Sie sich über die Institutsambulanz Hilfe holen. Auskünfte und Terminvereinbarungen erhalten Sie über die Telefonnummer: 0551 3962444.
Weitere Informationen zur Ambulanz finden Sie auf der Website der UMG oder dem Instagram-Account universitätsmedizin_goettingen.
Quelle: UMG