Was ist Betriebliches Gesundheitsmanagement?
Betriebliches Gesundheitsmanagement wird heute auch in den klein- und mittelständischen Unternehmen zunehmend als wichtiger Wirtschaftsfaktor und Teil einer Unternehmensphilosophie erkannt. Deutsche Unternehmen stehen mit ihren HR-Strategien vor drei großen Herausforderungen: der Überalterung der Belegschaft durch den demografischen Wandel, dem Anstieg der Krankheitskosten pro Arbeitnehmer und dem Wettbewerb um talentierte Arbeitskräfte. Der Einsatz für die Gesundheit der Belegschaft vermindert die durch Krankheit (Absentismus) entstehenden Kosten erheblich, trägt außerdem zur Verringerung der durch Präsentismus verursachten Leistungseinbußen eines Betriebes bei. Für einen mittelständischen Betrieb werden diese Kosten auf ungefähr 250 Euro pro Tag und Mitarbeiter geschätzt. Ein enormer Faktor also, der sich innerhalb eines Jahres erheblich aufsummieren kann. Durch ein gut strukturiertes Gesundheitsmanagement lassen sich diese Kosten reduzieren. Hierdurch profitieren nicht nur der Betrieb (Kostensenkung durch weniger Fehlzeiten, Wettbewerbsvorteil, zufriedene und motivierte Mitarbeiter, höhere Leistungsfähigkeit, Identifikation mit dem Unternehmen, Förderung einer teamorientierten Unternehmensstruktur), sondern auch der Arbeitnehmer (physisches und psychisches Wohlbefinden, Gesundheit, Anerkennung, Stressabbau, Verbesserung des sozialen Verhältnisses untereinander).
Die Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachsen hat es sich zum Ziel gesetzt, bei der Implementierung von Gesundheitsmanagement mit der Aufstellung von Strukturmaßnahmen nach dem Baukastenprinzip ein Wegweiser gerade für klein- und mittelständische Betriebe zu sein.
Dr. Thomas Suermann
Vorstandsmitglied der Gesundheitregion Göttingen/Südniedersachsen e. V.