Die häufigsten Fälle der Suchtproblematik am Arbeitsplatz gehen auf Nikotin und Alkohol zurück. Doch auch illegale Drogen und Medikamentenmissbrauch spielen eine Rolle.
Alkohol-, Drogen oder Medikamentenmissbrauch ist für die Betriebssicherheit insbesondere an Arbeitsplätzen mit hohem Unfallrisiko und einer hohen Verantwortung ein großes Problem. So kann zum Beispiel Alkohol schon ab relativ geringen Blutalkoholkonzentrationen von 0,2 bis 0,3 Promille die Gedächtnisleistung einschränken, das Sehvermögen und die Aufmerksamkeit mindern. Fehlentscheidungen bei strategischen und planerischen Aufgaben werden begünstigt.
Gerade am Arbeitsplatz mit der Belastung von Stress und Arbeitsdruck greifen Mitarbeiter gern zur Zigarette, um sich zu beruhigen. Da auch nicht rauchende Kollegen von Passivrauch betroffen sind, entstehen immer wieder Diskussionen über „rauchfreie Arbeitsplätze“, generelle Rauchverbote oder häufige Zigarettenpausen, die den Arbeitsablauf stören.
Suchtgefährdete Mitarbeiter sollten möglichst frühzeitig auf ihren Leistungsabfall und offenkundige Verhaltensänderungen angesprochen werden. So sollten Mitarbeiter mit einem auffälligen Alkoholkonsum offen mit der Problematik konfrontiert werden.
Betriebsinhaber oder Vorgesetzte können nur präventiv, nicht aber therapeutisch helfen
Beispielsweise kann ein Gespräch dem Mitarbeiter den ersten Schritt ermöglichen, sich mit der Suchtproblematik auseinanderzusetzen und nach Lösungen zu suchen.
Vorbeugen ist besser als heilen – das gilt auch bei der Suchtproblematik. Betriebsinhaber und Vorgesetzte sollten als Vorbilder zum Beispiel auf den Alkoholkonsum während der Arbeitszeit verzichten. Suchtbegünstigende Arbeitsbedingungen wie Angst und Stress sollten beseitigt, ein betriebliches Gesundheitsmanagement sowie eine vertrauensvolle Gesprächskultur im Unternehmen auf- und ausgebaut werden.
Immer mehr Menschen fällt es schwer, Arbeit und Freizeit voneinander zu trennen. Manche bleiben bis in die Abendstunden im Büro oder nehmen sich Arbeit mit nach Hause. Selbst in der Freizeit kreisen die Gedanken um Projekte, Probleme und deren Lösungsansätze. Viele Berufstätige entwickeln allerdings einen übersteigerten Arbeitseifer, suchen immer mehr ihre Bestätigung in Ihrer beruflichen Beschäftigung. Daraus kann eine Arbeitssucht entstehen.