Im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) nehmen Führungskräfte eine bedeutende Rolle ein.
Führungskräfte gestalten die Bedingungen im Unternehmen und am Arbeitsplatz mit: So haben bspw. Aufgabenvielfalt, Anerkennung, angemessene Arbeitsmenge, Handlungs- und Gestaltungsspielräume, Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten sowie eine gute Work-Life-Balance großen Einfluss auf die Gesundheit, Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit der MitarbeiterInnen.
Allgemeine Fürsorgepflichten und daraus abgeleitete Schutzpflichten des Arbeitgebers sind gesetzlich geregelt und bedürfen der Wahrnehmung und Umsetzung im Führungsalltag. Führungskräfte sorgen im Sinne des Arbeits-, Gesundheits- und Unfallschutzes für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. Hervorzuheben ist die Durchführung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen gemäß dem Arbeitsschutzgesetz von 1996 in seiner Novellierung aus dem Jahr 2013. Unternehmen erhalten hierüber einen guten Überblick über die Gefährdungs- und Belastungssituation ihrer Belegschaft und Impulse für gute Arbeit und effektive Maßnahmen der Verhältnisprävention, z.B. Arbeitszeitgestaltung, Ergonomie, Veränderungen in der Arbeitsorganisation. Sie ist als kontinuierlicher Prozess zu implementieren und regelmäßig zu überprüfen.
Kommunikation stellt in der gesamten Führungsarbeit ein zentrales Instrument dar: Ein Gespräch mit MitarbeiterInnen drückt z.B. Wertschätzung aus, es werden vertrauensvolle Beziehungen aufgebaut, stabilisiert und gepflegt. Die Schaffung von Transparenz, die Stärkung der Eigenverantwortlichkeit und Beteiligung der MitarbeiterInnen sowie die Gewährleistung angemessener Informationsflüsse sind dabei Eckpfeiler einer gesunden Führungs- und Unternehmenskultur.
Führungskräfte und Geschäftsführungen, die selbst an Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung teilnehmen und einen gesundheitsorientierten Führungsstil praktizieren sind Ansporn und Energiequelle für ArbeitnehmerInnen. Sie zeigen, dass BGM wichtig ist und sie erfüllen Ihre Vorbildfunktion.
Selbstführung ist daher eine wesentliche Basis gesundheitsorientierter Führung und beschreibt die Fähigkeit, das eigene Denken, Fühlen und (Führungs)Handeln zu reflektieren. Bewusstheit über die eigenen Stärken und Schwächen, Motivation, eigene Leistungsmöglichkeiten und -grenzen ermöglicht neue Perspektiven und Veränderungen.
Führungskräfte benötigen ausreichendes Wissen und Umsetzungskompetenz, um die Arbeitsbedingungen in ihrem Unternehmen, ihrer Abteilung oder in ihrem Team gut zu gestalten und wirksam zu führen. Seminare und Trainings, u.a. zu gesunder und achtsamer Mitarbeiter- und Selbstführung oder psychischen Belastungen am Arbeitsplatz können hierbei unterstützen. Auch individuelle Coachings bieten Führungskräften z.B. Reflexionsräume, Resilienz zu trainieren und einen gesundheitsorientierten Führungsstil zu entwickeln.
Resilienz ist die Fähigkeit, Schaffenskraft und innere Ruhe zu erlangen und zu erhalten, auch wenn hohe Leistung verlangt wird und der Arbeitstakt schnell ist. Resiliente Menschen sind in der Lage, auf schnell wechselnde Situationen, Umbrüche und Problemstellungen flexibel und angemessen zu reagieren. Symbol dafür ist das Stehaufmännchen.
Ein resilientes Unternehmen ist als ganze Organisation ebenso dazu in der Lage. (Mehr)