Analysephase
Die Analysephase sollte am Anfang des Gesundheitsförderungsprozesses stehen. Vor Beginn des Prozesses ist es jedoch wichtig, die betrieblichen Akteurinnen und Akteure, die mit der Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befasst sind, zusammenzuführen. Hierfür empfehlen wir, ein betriebsinternes Gremium (Steuerungsgremium, Arbeitskreis Gesundheit, o.ä.) einzurichten, das den Gesamtprozess steuert und koordiniert. Die Analysephase wird von diesem Gremium geplant und gesteuert. Es sollen die gesund-heitliche Situation und die relevanten Belastungen und Ressourcen ermittelt werden.
Hierfür bietet es sich an, zunächst die vorhandenen Erkenntnisse über die gesundheitlichen Bedingungen zusammenzutragen und gemeinsam im Steuerungsgremium auszuwerten. Dies können die Analysen des Arbeitsunfähigkeitsgeschehens im Betrieb, die Ergebnisse der Gefährdungsbeurteilung, eine anonymisierte Fallauswertungen des betrieblichen Eingliederungsmanagements sowie Erkenntnisse der arbeitsmedizinischen Vorsorge und betriebsärztlicher Tätigkeit sein. Weitere geeignete Analyseinstrumente zur Erfassung der gesundheitlichen Risiken und Potenziale sind u. a. Arbeitsplatzbegehungen, standardisierte Befragungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu Arbeit und Gesundheit, Altersstrukturanalysen sowie als beteiligungsorientierte Verfahren wie z.B. Arbeitssituations-analysen oder Gesundheitszirkel.
Maßnahmenplanung
Das Steuerungsgremium interpretiert und bewertet die in der Analysephase gesammelten Informationen und entwickelt daraus spezifische Ziele. Diese werden in Form eines Maßnahmenplans auf die einzelnen Arbeitsbereiche und Personengruppen verteilt. Der Maßnahmenplan sollte verhaltens- mit verhältnisbezogenen Maßnahmen kombinieren und neben der Reduzierung von Risiken auch die Stärkung von Schutzfaktoren vorsehen. Er bringt die Maßnahmen nach Dringlichkeit und verfügbaren Ressourcen in eine Reihenfolge und legt Verantwortlichkeiten und Fristen fest. Das Steuerungsgremium wirkt im Betrieb auf die Realisierung des Maßnahmenplans hin.